Klagsverband retten! Und JA wir wollen den Fortbestand von Familien- und Fraueneinrichtungen gesichert wissen!
Die Initiative Ehe ohne Grenzen (EOG) ist seit 2017 Mitglied des Klagsverbands und freut sich über die Zusammenarbeit. Jedoch ist der Klagsverband aktuell mangels ausreichender Finanzierung in seiner Existenz bedroht und braucht dringend Unterstützung. Warum? Die Familien- und Frauenministerin Dr.in Juliane Bogner-Strauß hat die Subvention an die Einrichtung halbiert!
In einem ersten Schritt hat auch EOG einen Brief an Ministerin Bogner-Strauß mit der Forderung nach ausreichend finanziellen Mitteln für den Klagsverband und somit für Diskriminierungsbetroffene gesendet. Dennoch wurde die Subvention halbiert.
In ihrem Antwortschreiben begründet Bogner-Strauß die Halbierung der Subvention mit dem Bekenntnis der Bundesregierung zur Aufrechterhaltung des Gewaltschutzes und der Notwohnungen sowie der Frauen- und Mädchenberatungsstellen. Für uns ist das eine Selbstverständlichkeit in einem Sozialstaat wie Österreich! Was meint ihr?
Weiters beschränkt Bogner-Strauß die Projektförderung des Bundesministeriums für Frauen, Familien und Jugend auf die äußerst wichtigen Frauen- und Mädchenberatungsstellen sowie Frauenservicestellen.
Wobei, Moment einmal: Auch hier kürzt und kürzt die Regierung die finanziellen Mittel, obwohl diese bereits seit Jahren nicht mehr ausreichen. Und auch hier zittern viele um ihre Existenz. Nun wissen wir noch viel weniger mit dem Inhalt des Schreibens von Frau Ministerin Bogner-Strauß anzufangen. 700 000 € (lt. Die Presse) bzw. 10% (lt. orf.at) weniger Förderungen als 2017 für anerkannte Frauenprojekte und Familienberatungsstellen – ein unmenschliches Trauerspiel!
Und ja, es fühlt sich an, als würde mit uns gespielt werden. Trotz eines lange und sorgfältig gepackten Rucksacks voller Expertise bewegen wir uns unsicher wie Mensch-ärgere-dich-nicht-Figuren durch ein Feld, dass alles andere als ein Spielfeld sein sollte!
Wenn es um Familien und Frauen geht bedarf es an Sicherheit, Vertrauen, Empowerment und Stabilität. Beides spüren wir nicht und wir ärgern uns, denn Bogner-Strauß und ihr Team bedrohen die Existenz vieler gesellschaftlich relevanter Einrichtungen!
Auch EOG wurden bereits Förderansuchen abgelehnt. Die – in vielen Fällen äußerst prekäre – Situation binationaler Familien in Österreich hat für das Ministerium keine Priorität. Umso wichtiger, dass es Beratungseinrichtungen zur Durchsetzung von Familien- und Frauenrechten und NGOs wie beispielsweise den Klagsverband zur Durchsetzung der Rechte von Diskriminierungsbetroffenen gibt!
Bogner-Strauß beendet ihren Brief mit den Worten keine höhere Förderung für den Klagsverband in Aussicht stellen zu können. Uns ist das zu wenig und für den Klagsverband ist dies existenzbedrohend. Die wertvolle Arbeit des Klagsverbands wird bereits im September 2018 eingestellt werden müssen, sollten sich die Umstände nicht verbessern.
Daher: Ein fettes Ja, ich will für den Fortbestand und die ausreichende Subventionierung von Familien- und Frauenberatungsstellen sowie gesellschaftlich notwendige und wertvolle Einrichtungen wie den Klagsverband!
Spenden Sie jetzt für den Fortbestand des Klagsverbands: https://www.klagsverband.at/
Kontakt: office(et)ehe-ohne-grenzen.at
Details:
Der Klagsverband zur Durchsetzung der Rechte von Diskriminierungsopfern ist eine Nicht-Regierungsorganisation (NGO), die Opfer von Diskriminierung unterstützt, zu ihrem Recht zu kommen. Neben verschiedenen Service-Angeboten zu den Themen Antidiskriminierung und Gleichstellung bedeutet das auch die Unterstützung von Einzelpersonen vor Gericht. Der Klagsverband kann Verbandsklagen nach dem Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz einbringen.
Um von Diskriminierung betroffene beratungsaufsuchende Personen auch weiterführend – in Form einer Weitervermittlung an den Klagsverband – unterstützen zu können, haben wir uns 2017 für eine Mitgliedschaft beim Klagsverband entschieden. Die Initiative begrüßt es, Themen von EOG in der Lobbyarbeit des Klagsverbandes vertreten zu wissen. Anknüpfungspunkte sehen wir vor allem bei folgenden Themenbereichen bzw. gesetzlichen Grundlagen: Kinderrechtskonvention (Recht auf beide Elternteile), Antirassismuskonvention (ICERD) (Behördenkontakte, Diskriminierung auf Standesämtern), Frauenrechtskonvention (CEDAW) (Stichwort Alleinerzieher_innen und Mehrfachbelastung).
Die Initiative Ehe ohne Grenzen (EOG) ist eine praxisorientierte Informations- und Beratungseinrichtung für binationale Familien und Lebensgemeinschaften sowie an fremdenrechtlichen Themen Interessierte und Entscheidungsträger_innen. Durch Aufklärungs-, Informationsarbeit und Beratungstätigkeiten tritt die Initiative für die Erfüllung ihrer Forderungen und Vereinsziele ein: die Situation von binationalen Familien und Lebensgemeinschaften in Österreich zu verbessern.
Weiterführende Informationen:
https://derstandard.at/2000081373773/Klagsverband-droht-AusGeld-fuer-Klagen-gegen-Diskriminierung-halbiert
https://diepresse.com/home/Innenpolitik/5465307/Fraueninitiativen-zittern-um-ihre-Existenz
https://derstandard.at/2000083843276/Frauenvolksbegehren-fordert-Ruecktritt-von-Bogner-Strauss
https://kurier.at/politik/inland/kuerzungen-bei-frauenorganisationen-existenzbedrohend/400069310
https://wien.orf.at/news/stories/2923359/